Die 6 Liebestypen

liebestypen

Wenn die eigene Beziehung in die Brüche geht, ist es nur natürlich, dass man sich die Frage stellt: “Was ist eigentlich schief gelaufen? Was haben wir – was habe ich – falsch gemacht?”

Und du wirst dich schon tausendmal gefragt haben, warum manche Beziehungen in deinem Bekanntenkreis von Anfang an beneidenswert gut liefen, und diese Paare auch immer noch zusammen sind, während andere Paare von Beginn an irgendwie eine chaotische Beziehung geführt haben, die dann früher oder später tatsächlich auch zerbrach.

Als Außenstehender fragt man sich dann: Wieso halten einige Beziehungen, scheinen geradezu unerschütterlich zu sein, und andere funktionieren gar nicht?
John Lee begründete dies damit, dass Menschen in unterschiedliche ‚Liebes-Typen’ eingeteilt werden können. Häufig sucht man einen Partner, der der gleiche ‚Liebes-Typ’ ist – und das funktioniert dann weitestgehend. Lee veröffentlichte ein Buch darüber, das den Titel ‚Colours of love’ trägt. Darin beschreibt er sechs verschiedene ‚Liebes-Typen’:

1. Der Eros-Typ: Schönheit und Sexualität

Der Eros-Typ richtet sein Augenmerk in erster Linie auf Schönheit und körperliche Anziehungskraft – manchmal sogar so stark, dass er Qualitäten, die andere Menschen gebührend zu schätzen wissen, völlig außer Acht lässt. Das, was andere Menschen für wichtig und für eine dauerhaft stabile Beziehung für unverzichtbar halten, interessiert den Eros-Typ überhaupt nicht. Man kann schon fast sagen: Eros-Typen leben in einer Fantasie-Welt, in extremer Ausprägung zeigt sich eine große Naivität. Oft stellen sie sich die Ehe wie nie endende Flitterwochen vor und betrachten Sex als ultimativ ästhetische Erfahrung.

 

Der Eros-Typ hat eine stark idealisierte Vorstellung von Schönheit, die fern aller Realität ist. Die Konsequenz daraus ist, dass der Eros-Typ sich oft ‚leer’ fühlt, da er keine wahre Erfüllung in einer Beziehung finden kann. Dazu ist er viel zu empfindlich, wenn der Partner seinem Bild von perfekter Schönheit nicht ganz entspricht. Die Menschen, die der Eros-Typ liebt, müssen deshalb ständig das Gefühl aushalten, nicht zu ‚genügen’ und irgendwie ‚nicht gut genug’ zu sein. Der Eros-Typ ist ein hoffnungsloser Romantiker, den andere Liebes-Typen als unrealistisch und als in seiner Fantasie-Welt gefangen wahrnehmen.

Für den Eros-Typ selbst ist seine Art von Liebe sehr einfach und entspannend. Aber über dieser ‚Liebe’ schwebt ständig das Damokles-Schwert der Unvermeidbarkeit eines ‚Verfalls’ – des Verfalls der Schönheit und eines Nachlassens der Anziehungskraft. So bleibt der Eros-Typ häufig ein ständiger Jäger, der in einer gefährlichen Fantasie-Welt lebt, ohne seine Träume jemals dauerhaft erfüllt zu sehen.

2. Der Homo Ludens: Der Spieler, der Unterhaltung und Aufregung sucht

Das sind die ‚Player’ – für sie zählt eher die Quantität an Beziehungen als die Qualität einer Beziehung. Sie wollen so viel Spaß wie nur möglich, sie wollen die ‚Spielmacher’ sein und suchen sich häufig Partner, bei denen sie das Spiel bestimmen können. Von Trennungen erholen sie sich schnell. Sie nehmen Liebe nicht so ernst und achten darauf, ihre eigenen Emotionen ständig unter Kontrolle zu haben. Sie sind sehr darauf bedacht, die ‚Manager’ der Gefühle zu sein, anstatt vom Gefühl der Liebe beherrscht zu werden. Einige Forscher sehen einen Zusammenhang zwischen diesem Liebes-Typ und sexueller Gewalt. Der ‚Player’ wird auch nur so lange ein Partner sein, solange eine Beziehung interessant, leicht und amüsant ist. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass dieser Liebes-Typ es vorzieht, außerhalb einer festen Beziehung zu ‚daten’ und Sex zu haben – alles natürlich mit hohem Spaßfaktor und möglichst unverbindlich.

3. Der Lager-Typ: Frieden und Langsamkeit

Der Lager-Typ sieht sich quasi um, welche ‚kompatiblen’ Partner im Bekanntenkreis zu finden sind. Er schaut gezielt, wen die Welt für ihn ‚auf Lager’ hat. Lager-Typen wollen in erster Linie nicht die Liebe, sondern einen passenden Partner finden, den sie womöglich schon kennen und der mit ihnen die gleichen Interessen teilt. Diese Art von Liebe ist ein allmählicher Prozess mit sich langsam entwickelnden Gefühlen. Gerade bei diesem Typen ist es sehr schwer, zu definieren, in welcher Phase sich die Beziehung gerade befindet. Sex kommt spät, und oft hat er für diese Menschen keine große Bedeutung. Liebt er dich wirklich? Finde es heraus!

4. Der pragmatische Typ: Machbarkeit und Tradition

Der pragmatische Typ sehnt sich einfach nur nach einer Beziehung, die gut funktioniert. Er sucht nach einer Beziehung, die möglichst viele seiner Bedürfnisse, Sehnsüchte und Wünsche erfüllt. Die pragmatischen Liebes-Typen sind dabei eher an sozialen als an persönlichen Qualitäten interessiert. Familie und sozialer Hintergrund spielen eine große Rolle, es entscheidet eher die Logik als das Gefühl. Sie sehen Liebe als eine nützliche Beziehung und eine Möglichkeit, den Rest ihres Lebens besser und einfacher zu gestalten. Sie stellen zu Beginn einer Beziehung fragen wie ‚Verdient die Person genug, um uns ein gutes Leben zu ermöglichen?’ oder ‚Kann der Partner kochen?’ oder ‚Wird meine Familie die Person mögen?’. Solche Beziehungen zerbrechen selten, denn die Partner haben sich sorgfältig nach all diesen Kriterien ausgewählt, haben aber trotzdem romantische Erwartungen, die jedoch den Rahmen der Realität und Machbarkeit nicht sprengen.

5. Manische Liebe: Begeisterung und Depression

Diese Liebes-Typen sind daran zu erkennen, dass sie in den Extremen leben. Sie durchleben extreme Höhen und Tiefen. Dabei lieben sie sehr intensiv und verarbeiten eine Trennung mit großem Schmerz. Deshalb haben diese Liebes-Typen auch häufig große Angst davor, sich überhaupt wirklich auf eine ernsthafte Beziehung einzulassen. Ohne wirklichen Grund werden sie extrem eifersüchtig, ihre Art von Liebe ist nicht selten obsessiv.

Der manisch Liebende muss das Gefühl haben, die geliebte Person komplett zu ‚besitzen’. Dementsprechend will der manisch Liebende auch ‚besessen’ werden, er möchte genauso intensiv geliebt werden. Oft haben manisch Liebende ein geringes Selbstwertgefühl und glauben, nur Achtung vor sich selbst haben zu können, wenn sie intensiv von einer anderen Person geliebt werden. Sie empfinden Selbstwertgefühl nicht aus einer inneren Zufriedenheit heraus. Weil Liebe und Geliebtwerden für sie so immens wichtig sind, werden Warnzeichen in Beziehungen häufig ignoriert. Sie glauben, wenn Liebe da ist, spielt alles andere keine Rolle. So bekommst du die Beziehung, die du wirklich willst!

6. Der Spirituelle Typ: Mitgefühl und Selbstlosigkeit

Für diesen Liebestyp spielt das eigene Ego kaum eine Rolle. Es handelt sich um eine selbstlose Liebe voller Hingabe. Spirituelle Typen lieben sogar Menschen, zu denen sie noch gar keine Enge Beziehung aufgebaut haben. Sie lieben den Fremden auf der Straße, obwohl sie ihm vielleicht nie wieder im Leben begegnen werden. Sie schenken spirituelle Liebe, ohne daraus persönlichen Gewinn zu ziehen und ohne eine ‚Gegenleistung’ dafür zu erwarten. – Geschweigedenn, dass sie erwarten, ‚zurückgeliebt’ zu werden… Jesus, Buddha und Gandhi lebten und propagierten diese Art von Liebe. Es ist eine eher philosophische Art von Liebe, zu der die meisten Menschen gar nicht die Stärke haben.

 

Wie bereits oben angesprochen funktionieren Beziehungen dann am besten, wenn sich Menschen finden, die der gleiche ‚Liebes-Typ’ sind – oder zumindest Typen repräsentieren, die gut miteinander harmonieren. Wenn zum Beispiel ein Eros-Typ auf einen manisch Liebenden trifft, endet das in einer Katastrophe. Der manisch Liebende wird irgendwann das Gefühl haben, den Anforderungen des Eros-Typs nicht mehr zu genügen, und sein Selbstwertgefühl wird konsequenterweise immer geringer.
Was dir in künftigen Beziehungen also helfen kann, wäre zu wissen, welcher Typ du bist – und vielleicht auch herauszufinden, mit welchem Liebes-Typen du es zu tun hast.

Facebook
Twitter
Pinterest
Email
WhatsApp

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Über Petra Fürst

Über Petra Fürst

Petra ist die Gründerin von Soulmate Coaching. Gleichzeitig ist sie NLP-Trainerin, Buchautorin, Diplomphysikerin und zweifache Mama.

Seit 2011 begleitet sie tausende von Frauen auf dem Weg in eine glückliche Beziehung mit ihrem Traummann — und zwar auf Live-Auftritten, in Seminaren, Workshops, intensiver 1-zu-1-Zusammenarbeit und natürlich über ihren YouTube-Kanal mit 80.000 Abonnenten und über 18 Millionen Video-Aufrufen.

Mehr über Petra