Grenzen setzen Teil 1: Lerne sie kennen!

Bist Du mit jemand zusammen, der dominant oder sogar ziemlich manipulativ ist? Und Du tust dann oft, was Du gar nicht willst? Oder Du landest mit einem Typen im Bett, obwohl Du noch gar nicht bereit dafür bist? Da gibt es so Situationen, wo man sich hinterher ärgert, weil man den Mund nicht aufgemacht hat. Der Kellner bringt einen kalten Kaffee, wo es dran wäre einen neuen zu ordern. Jemand tritt dir auf den Fuß und entschuldigt sich nicht bei dir. Da kommt kurz vor Feierabend ein Kollege bei der Tür herein und säuselt irgendwas von „ich bin schon spät dran…“ und am Ende sitzt Du da und erledigst seine Aufgaben nach Feierabend. Du fühlst dich hilflos, weil Du mal wieder nicht NEIN gesagt hast. Jemand drängelt sich in der Warteschlange vor. Und Du kannst nur dabei zuschauen. Als dir endlich einfällt was Du sagen willst, ist es zu spät.

Viele Jahre geht es so und Du kommst gar nicht mehr auf die Idee, dass es mal anders sein wird. Vor allem in deiner Beziehung wirst Du tagtäglich mit diesem „Grenzproblem“ konfrontiert. Du gibst auf und ärgerst dich am meisten über dich selbst. Aber: Du kannst aus diesem Hamsterrad herauskommen. Es ist nicht zu spät! Mit kleinen Schritten bekommst Du wieder neuen Mut, für deine Rechte und Werte einzustehen.

Wenn es dir schwer fällt, deine Grenzen zu kennen und zu verteidigen, dann bist Du genau richtig in diesem Blog. Du kommst nun einen Schritt näher, um dies zu ändern!

Ja, es gibt einige unverschämte Menschen auf diesem Planeten. Wir kommen ihnen nicht aus. Aber es ist unserer Verantwortung, dass wir für uns selbst einstehen und unsere Grenzen verteidigen. Oftmals wissen die Leute um uns herum nicht, dass sie eine Grenze bei uns überschreiten. Woher auch, wenn wir es nicht mitteilen?

Jeder hat andere Grenzen. Der eine braucht mindestens einen Meter Körperabstand. In Amerika ist das Standard. Deshalb sind die Supermarkt-Gänge auch extra breit. Andere stehen gerne im Gedränge im vollbesetzten Bus. Kuschelig. Der eine empfindet es respektlos, wenn er nicht zurückgerufen wird. Der andere sieht das lockerer. Wir Menschen sind alle verschieden. Und weil jeder andere Grenzen hat, übersieht man, wo man andere verletzt.

Wir stecken unser Revier ab. Das tut jeder. Einige haben aber nur Mini-Grenzzäune für kleine Häschen, die locker überstiegen werden können. Andere haben hohe Grenzzäune mit Stacheldraht, die man gar nicht wagt zu überqueren. Sobald unsere Grenze übertreten wird, spüren wir das ganz genau! Es ist unangenehm und erzeugt Stress und Scham.

Jeder übertritt mal die Grenzen des anderen. Bei kleinen Fehltritten gibt es noch Toleranz, das kann mal passieren. Zum Problem wird es, wenn andauernd massiv die Grenzen überschritten werden. Dann wird es kritisch. Da erreicht man den Punkt, wo man was sagen MUSS!

„Ich möchte das nicht.“

„Es geht mir zu schnell. So gut kennen wir uns noch nicht.“

„Ich muss erst einmal in Ruhe darüber nachdenken.“

„Sprich’ nicht so mit mir.“

„Hör’ auf damit.“

 

Das erste, was Du lernen musst ist:

Du hast das Recht auf deine Grenzen. Du bestimmst, was Du tolerierst und was nicht. Punkt.

Wenn Du andere wichtiger nimmst als dich selbst, dann wirst Du keinen Sinn darin sehen, Grenzen zu haben. Dann ist für dich die Freiheit des anderen wichtiger, als deine Werte und Bedürfnisse.

Ohne klare Grenzen macht jeder mit dir was er will: Du bist wie ein Gummiball. Man muss bei dir keine Angst haben, dass Du mal wütend wirst. Deshalb kann man unhöflich zu dir sein, dich ausnutzen, dich emotional unter Druck setzen, man kann dich enttäuschen und dich zum Handeln bringen, obwohl Du gar nicht willst. Super.

Willst Du das weiterhin? Willst Du dich hilflos und ausgeliefert fühlen?

Wenn nicht, dann lerne deine Grenzen kennen:

 – Welches Bedürfnis hat bei dir oberste Priorität?

(Gerechtigkeit, Verlässlichkeit, Höflichkeit, Respekt, Ruhe, Harmonie…)

– Was willst Du nicht länger tolerieren?

(Er kommt zu spät, er beschuldigt dich, die Kollegen bürden dir ihre Aufgaben auf, ihm ist es egal wie die Wohnung ausschaut, Du gibst immer einen aus)

– Welches Verhalten verletzt dich und deine Grenzen?

(Er meldet sich unregelmäßig bzw. macht Telefonterror, er schaut anderen Frauen nach, jmd. macht dir ein schlechtes Gewissen)

– Fällt dir eine Situation ein, wo Du dich schlecht behandelt gefühlt hast? – Dort hat jemand deine Grenze überschritten.

– Wer darf in einer Situation etwas, was Du anderen Leuten nicht erlaubst?

(von wem nimmst Du eher Kritik an? Wer darf dir körperlich nahe sein, was ist ein No-Go?)

– Wann und wo darf jemand näher an dich herankommen?

(Wer aus der Familie? Wer aus dem Freundeskreis? Partner? Wem vertraust Du deine Geheimnisse an? Vor wem zeigst Du deine Tränen?)

Wenn Du deine Grenzen im Vorhinein kennst, dann kannst Du auch sofort Alarm schlagen, wenn sie übertreten wird. Und Du merkst es dann rechtzeitig. Fallen dir Menschen ein, die klar sagen, was sie wollen? Bei ihnen wissen wir woran wir sind und deshalb mögen wir sie. Wir respektieren sie und schätzen diese Stärke – sie macht attraktiv. Hab’ keine Angst Grenzen zu setzen.

Wenn Du deinen Toleranzbereich kennst, dann kannst Du dich in Beziehungen auch leichter öffnen. Der Stress fällt weg, sich ständig vor Angriffen schützen zu müssen.

Im 2. Teil erfährst Du noch mehr Tipps zur Übung, damit Du deine Grenzen höher ausbauen kannst! Hier gehts lang…

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Über Petra Fürst

Über Petra Fürst

Petra ist die Gründerin von Soulmate Coaching. Gleichzeitig ist sie NLP-Trainerin, Buchautorin, Diplomphysikerin und zweifache Mama.

Seit 2011 begleitet sie tausende von Frauen auf dem Weg in eine glückliche Beziehung mit ihrem Traummann — und zwar auf Live-Auftritten, in Seminaren, Workshops, intensiver 1-zu-1-Zusammenarbeit und natürlich über ihren YouTube-Kanal mit 80.000 Abonnenten und über 18 Millionen Video-Aufrufen.

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