Wer streitet schon gerne? Aber gerade in einer Beziehung kann so ein „reinigendes Gewitter“ auch mal dran sein. Streit kommt vor und ist an sich nichts Schlechtes. Die Frage ist, wie man streitet. Es soll nicht die Beziehung gefährdet werden und unnötig verletzen. Viele Menschen wollen dies vermeiden, aber je mehr man es vermeiden will, desto eher kocht die Wut über. Hier kommen meine Tipps, wie Du streiten lernen kannst!
Konstruktiv Streiten
Konstruktiv Streiten bedeutet, dass man gemeinsam eine Lösung findet. Es soll nicht darum gehen, den anderen zu beschuldigen. Ein Paar kommt nicht weiter, wenn jeder um sein eigenes Recht kämpft. In einer Beziehung muss es möglich sein über alles reden zu können, auch wenn es unangenehme Themen zu besprechen gibt. Damit keine beschämt aussteigt, sind einige Verhaltensweisen erlernbar. Dazu gehört auch, dass man sich nicht auf Dauer zurückzieht und zu bestimmten Themen schweigt. So kommt man nicht weiter. Das WIR soll im Mittelpunkt stehen. Nur so kann jeder als Gewinner aus dem Streit hervorgehen.
Aus der Mücke wird ein Elefant
Zum gefühlten 1000. Mal steht das Geschirr herum und Du wirst total wütend. Du rastest aus und dein Partner denkt sich: Was ist denn jetzt passiert. Hinter dem Geschirr steckt ein ganz anderes Problem. Sicher, es nervt wenn man immer wieder mit der gleichen Sache konfrontiert wird und sich nichts ändert. Das Problem sitzt aber oft viel tiefer: Man fühlt sich nicht wahrgenommen, ignoriert, alles bleibt an einem hängen… – So ist verständlich, dass einem Kleinigkeiten auch zur Weißglut bringen können. Da hilft es, die Dinge öfters beim Namen zu nennen (Reaktion des Partners eingeschlossen) statt ständig herunterzuschlucken. Die Bombe platzt irgendwann garantiert.
Verallgemeinern
Man lässt seinem Partner keinen Spielraum und stellt ihn an den Pranger. Sätze wie „Immer machst Du das…“ und „Nie machst Du dies…“ sind echte Beziehungskiller. Ist es wirklich IMMER so oder übertreibst Du? In Ich-Perspektive lässt sich weniger verletzend kommunizieren. Um was geht es: „Ich möchte dies,… weil ich mich übergangen fühle.“ Zum Beispiel. Man erzählt dem anderen wie man sich fühlt aufgrund des Problems, anstatt den anderen zu beschuldigen. Dies führt zu nichts. Wenn Du dem anderen wichtig bist, dann reagiert er auf dich und möchte dass es dir besser geht, d.h. eine Lösung finden. Diese Lösung sollte eine der Kategorie Win-Win sein.
Laut werden
Seid ihr beide sehr temperamentvoll, dann verwendet ein Hilfsmittel um wieder herunterzukommen. Das kann eine Glocke sein o.ä. Ihr kommt auf dieser emotionalen Ebene nicht weiter mit Schreien, Türenknallen und Beschimpfen. Geht auseinander, kommt wieder herunter und dann sprecht nach einer halben Stunde nochmal über euer Problem. Weniger emotional und lösungsorientiert.
Einander vorführen
Ein No-Go in einer Beziehung: Den anderen bloßstellen, sei es vor den eigenen Eltern oder in der Öffentlichkeit. Das ist einfach nur erniedrigend. Da ist jeder Respekt verloren gegangen und es ist total beschämend für den Partner. Solltet ihr aneinander geraten, dann flüstert Euch einander zu, dass ihr zu einem späteren Zeitpunkt das Hühnchen rupfen werdet. Ohne Publikum.
Zum Schluss: Wir sind alle Menschen. Auch wenn man schon viel zum Themen konstruktivem Streiten gelernt hat kommt es vor, dass ein Streit eskaliert und man seinen Partner verletzt. Dann ist eine Versöhnung wichtig. Eine gesunde Beziehung hält das aus.