Ich habe einen Fehler gemacht – 5 Schritte zur Vergebung

ich habe einen Fehler gemacht

Ich habe einen Fehler gemacht und deswegen ist es jetzt so wie es ist. Wie oft haben wir das schon zu uns selbst gesagt. Total niedergeschlagen und traurig. Doch war es wirklich ein Fehler? Wussten wir alle Fakten? Und warum wir uns irgendwann vergeben müssen.

Doch fangen wir mal ganz von vorne an.

Schon in der Schule wird uns immer gezeigt, was wir alles falsch machen. Uns wird beigebracht, dass Fehler schlecht sind und wir eine Art von Strafe dafür bekommen. Eine Konsequenz dessen. Wir schreiben eine Klausur und das einzige, was dort bewertet wird, sind die Dinge, die wir falsch gemacht haben. Mit der grellen roten Farbe wird genau da der Fokus drauf gelegt. Und weil wir diese Fehler begangen haben, bekommen wir dementsprechende Bewertungen in Form von Noten. Jenachdem welche Klausur es ist, kann die Bewertung für deine Zukunft sogar entscheidend sein.

Fakt ist also: Fehler sind schlecht. Wenn du einen Fehler machst, wirst du dafür bestraft.

 

Und genauso denken wir (oder die meisten von uns) auch außerhalb der Schule. Viele meiner Freundinnen und auch viele Klienten von mir sind schon zu mir gekommen, weil sie nicht wussten was sie machen sollten, da sie einen schlimmen Fehler begangen haben. Jedoch liegt es immer an einem selbst, was man als schlimm und als Fehler bezeichnet, denn zuerst einmal ist es nur ein Ereignis in deinem Leben. Wie du dann über dieses Ereignis denkst, hängt einzig und allein von deiner Bewertung darüber ab.

Ich habe einen Fehler gemacht, aber ist es so schlimm?

Sicher, es gibt viele Dinge, bei denen die meisten sagen würden: „Ja, das ist wirklich schlimm“ oder vielleicht genauso viele, die sagen „Naja, so schlimm ist das nun auch wieder nicht“.

Und ich möchte dir jetzt zu jedem dieser beiden Aussagen ein Beispiel bringen, damit du es besser verstehen kannst.

Mara, eine Klientin von mir, kam vor ungefähr zwei Wochen zu mir mit den Worten „Petra! Ich hoffe du kannst mir helfen. Ich habe kürzlich einen schlimmen Fehler gemacht, weswegen er sich nicht mehr bei mir meldet.“

Sofort hakte ich nach: „Was genau ist denn passiert? Was hast du gemacht?“

Mara erzählte mir ihre Geschichte. Sie hat vor ein paar Wochen einen Mann in einer Bar kennengelernt. Der Abend verlief super, beide haben (etwas zu viel) getrunken und viel zusammen gelacht. Obwohl sie es eigentlich nicht geplant hatte, ist sie gleich an diesem Abend mit zu ihm gefahren und hat mit ihm geschlafen. Am nächsten Morgen hat er sie nach Hause gefahren und ihr gesagt, er ruft sie wieder an. Doch zu diesem Anruf kam es nie. Fünf Tage hat Mara darauf gewartet, bis sie schließlich die Hoffnung aufgegeben hat und zu mir kam. Sie wollte wissen, was sie tun kann, um ihren Fehler ungeschehen zu machen. Die Frage ist aber: War das wirklich ein Fehler?

Wenn du auch gerade in einer Situation bist, in der du denkst du hättest einen Fehler gemacht, dann ist der erste Schritt, den du tun solltest, dieser:

5 Schritte mit Fehlern in der Beziehung umzugehen

Schritt #1: Was sind die Fakten?

Bevor du deine Situation analysierst und zum hundertsten Mal in deinem Kopf wiederholst, ist es sinnvoll sich klar und deutlich die Fakten vor Augen zu führen. Ob du es glaubst oder nicht, aber allein dadurch werden dir vielleicht schon so manche Dinge klar.

Das war also der erste Schritt, den Mara und ich unternommen haben.

Die Fakten ihrer Situation waren diese: Mara hat einen Mann in einer Bar kennengelernt. Sie beide hatten einen wunderschönen Abend und anschließend haben sie miteinander geschlafen.

Diese Fakten hören sich so doch gar nicht einmal schlecht an, oder? Aber warum kam dann Mara mit dem Satz “Ich habe einen Fehler gemacht” zu mir?

Schritt #2: War das wirklich ein Fehler?

Um eines mal klarzustellen: Fast alle „Fehler“ sind für dich gut. Alles passiert aus einem bestimmten Grund. Kannst du dich an Erlebnisse aus deiner Vergangenheit erinnern, in denen du erst dachtest „Man, was hab ich da nur für einen riesigen Fehler gemacht“ und im Nachhinein bist du froh, dass es so gekommen ist?

Das ist tatsächlich mit den meisten „Fehlern“ so. Sie haben so gut wie immer etwas sehr positives an sich, doch das auch in dem Moment zu erkennen, ist nicht ganz einfach.

Frage dich also als erstes: War das wirklich ein Fehler? Warum genau glaube ich, dass es ein Fehler war?

Mara antwortete damals: „Natürlich war es ein Fehler von mir. Es wäre bestimmt anders gekommen, wenn ich bis zum dritten Date gewartet hätte.“

Mit dieser Aussage geht es schon zu Schritt 3:

Schritt #3: Wir können nie wissen was passiert wäre, wenn…

Mara war sich zuerst vollkommen sicher, dass es hätte anders kommen müssen. Aber Tatsache ist doch, dass wir es niemals wissen können. Also wenn wir es ohnehin nicht wissen können, warum glauben wir dann lieber, dass es ein Fehler war, als zu glauben, dass es schon seinen Grund hat?

„Die Wahrscheinlichkeit ist viel höher, dass dieser Mann einfach ein Player ist.“, sagte ich damals zu ihr.

Viele Beziehungen, und zwar wirklich glückliche Beziehungen, können entstehen, auch wenn die Partner schon beim ersten Date Sex hatten. Ich kenne einige Beispiele dafür. Dass der Mann sich nicht mehr gemeldet hat, bedeutet nicht, dass der Grund dafür war, dass Mara ihm zu schnell „alles“ gegeben hat. Vielleicht hätte er sich auch nicht gemeldet, wenn sie sich nicht näher gekommen wären.

Möchtest du einen Player halten? Dann befolge diese Tipps.

Schritt #4: Finde das Positive an deinem vermeintlichen Fehler!

Mara sollte mir damals alles Positive nennen, was ihr dazu einfiel, dass sie sofort mit ihm geschlafen hat.

Zunächst weigerte sie sich. „Da ist doch nichts Positives dran!“, sagte sie zu mir.

„Oh doch!“, entgegnete ich ihr. Etwas Gutes steckt immer dahinter. Nämlich das, was du daraus gelernt hast.“

Mara lernte aus ihrer Erfahrung, dass sie beim nächsten Mal länger warten möchte. Ganz egal, ob es jetzt daran lag, dass er sich nicht mehr meldete, oder auch nicht. Sie konnte daraus mitnehmen, dass es etwas ist, woran sie wächst und stärker wird.

Schritt #5: Vergebe dir selbst, denn du kannst die Vergangenheit sowieso nicht ändern!

Vergeben ist so wichtig, um etwas loszulassen. Egal, ob du anderen Menschen vergeben möchtest oder nur dir selbst.

Meine Freundin Lea kam vor einiger Zeit ebenfalls zu mir, weil sie einen schlimmen Fehler begangen hat. Sie erzählte mir, dass sie ihren Freund Nick betrogen hat. Es passierte auf der Weihnachtsfeier ihrer Firma. Sie hatte gerade einen heftigen Streit mit Nick hinter sich und auf einmal war da dieser nette Arbeitskollege, der ihr viele viele Komplimente machte. (Und es war auch etwas viel Alkohol mit im Spiel).

Lea fühlte sich so gut durch das, was ihr Arbeitskollege zu ihr sagte – Nick hat ihr zu dieser Zeit kaum mehr Komplimente gemacht. Und so kam es über sie. Lea küsste diesen Mann. Mehr als das passierte nicht und sie bereute es total.
Als sie wieder zu Hause ankam, beichtete sie Nick das sofort.

(Was denkst du – Ist das, was Mara getan schlimmer oder das, was Lea getan hat? Vermutlich das, was Lea getan hat, oder?)

Und obwohl sowohl Mara als auch Lea dachten es wäre furchtbar schrecklich was sie getan haben, ist aus beiden Ereignissen etwas Gutes entstanden. Mara konnte ihren wahren Traumprinzen treffen und Lea konnte die Konflikte zwischen ihr und Nick beseitigen.

Als Nick von ihrem Kuss erfuhr, stieg er sofort ins Auto und fuhr weg. Erst nach 22 Stunden kam er wieder nach Hause. In der Zwischenzeit kam Lea zu mir, weil sie Angst hatte Nick endgültig verloren zu haben.

Ich ging also alle fünf Schritte auch mit Lea durch. Bei dem fünften fiel es ihr allerdings schwer ihn durchzuführen.

„Wieso soll ich mir vergeben? Ich habe einen Fehler gemacht und verdiene es nicht, dass ich mir selbst vergebe!“, sagte sie immer wieder.

Falls du genau das auch denkst, dann hör ab sofort bitte auf damit! Verabschiede dich auch von dem Gedanken, dass alle Fehler schlecht sind und du dafür bestraft wirst. Fehler zeigen dir einen Weg, den du beim nächsten Mal einfach nicht gehst und somit besser machst. Aus Fehlern lernst und wächst du! So löst du Konflikte zwischen dir und deinem Partner richtig, klicke hier!

Das ist die wirkliche Konsequenz aus den Fehlern, die du erhältst.

Kein Mensch ist perfekt! Jeder Mensch macht Fehler. Stell dir mal ein Leben ohne Fehler vor, wie langweilig wäre das denn bitte?

Oder stell dir mal einen Film vor, in dem jeder immer das richtige macht. Das ist total unnatürlich.

Fazit: Steh zu deinen Fehlern, denn du musst damit leben

Ich kann dir hier folgenden Tipp geben: Stehe zu dem, was du getan hast. Und wenn du, so wie Lea, einen Fehler begangen hast, der deine Beziehung beeinflusst, dann stehe auch dann noch dazu. Sage deinem Partner das offen und ehrlich. Dein Partner kann dir dann vergeben, wenn er spürt, dass es dir ernst damit ist.

Nachdem, was Lea getan hat, ist das Vertrauen von Nick ihr gegenüber natürlich etwas gebrochen. Wenn du möchtest, dass dein Partner dir das verzeihen kann, dann gib ihm genug Zeit dafür. Vertrauen wieder aufzubauen dauert seine Zeit. Manche Menschen brauchen mehr Zeit dafür, manche weniger.

Nick und Lea haben sehr lange über das, was passiert ist, geredet. Lea erzählte ihm, dass sie verletzt war, weil er ihr so wenig Komplimente macht und sie sich von den Komplimenten ihres Arbeitskollegen einfach gut gefühlt hat. Es hat einige Wochen gedauert, bis das Nick ihr wieder vollkommen vertraut hat, aber letztendlich hat es dazu geführt, dass ihre Beziehung gewachsen ist.

Das Wichtigste eines Fehlers ist immer die Lernerfahrung! Und Lea hat aus ihrem Fehltritt gelernt, dass sie ihre Gefühle und Gedanken mit Nick teilen sollte. Ab sofort sagt sie ihm, wenn sie sich nicht gut fühlt.

Ihre Kommunikation ist viel offener geworden als früher. Und ihre Beziehung besser denn je.

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Über Petra Fürst

Über Petra Fürst

Petra ist die Gründerin von Soulmate Coaching. Gleichzeitig ist sie NLP-Trainerin, Buchautorin, Diplomphysikerin und zweifache Mama.

Seit 2011 begleitet sie tausende von Frauen auf dem Weg in eine glückliche Beziehung mit ihrem Traummann — und zwar auf Live-Auftritten, in Seminaren, Workshops, intensiver 1-zu-1-Zusammenarbeit und natürlich über ihren YouTube-Kanal mit 80.000 Abonnenten und über 18 Millionen Video-Aufrufen.

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