Ihr seid seit einiger Zeit in einer Beziehung und verbringt sehr viel Zeit miteinander. Da stellt sich irgendwann die Frage: Sollen wir zusammenziehen? Die Antworten dazu findest Du in diesem Blog!
Gibt es den richtigen Zeitpunkt?
Ja und Nein. Die erste Verliebtheit sollte auf jeden Fall verflogen und die Beziehung soweit gefestigt sein. Wenn man sehr verliebt ist, möchte man gerne jede Sekunde beim Partner sein. Diese Phase der Verschmelzung sollte aber nicht vorschnell mit dem Zusammenziehen besiegelt werden. Welche Erwartungen habt Ihr? Bedeutet die gemeinsame Wohnung gleich eine Familie gründen? Sprecht darüber. Es kann fatale Folgen haben, wenn man aufgrund einer Notsituation (z.B. Mietvertrag nicht verlängert) zusammenzieht. Diese Überrumpelung kann sehr belastend für die Beziehung sein. Habt ihr eine Fernbeziehung? Dann erfahre hier mehr Tipps!
Ein gemeinsamer Urlaub kann helfen, den anderen auch im Alltag kennen zu lernen und ihn für längere Zeit um sich zu haben. Sprecht wirklich offen, welche Erwartungen und Bedenken ihr an das gemeinsame Wohnen stellt. Für den einen kann es das größte Glück sein, für den anderen vielleicht ein großer Einschnitt in die persönliche Freiheit. Es muss für beide der Zeitpunkt kommen, wo es passt. Lieber ein bisschen länger warten, als nach einigen Monaten sich trennen, weil man den anderen nicht mehr erträgt!
Wohnen auf Probe
Ein Urlaub am besten in einer Ferienwohnung oder wem’s gefällt auf dem Campingplatz kann sehr aufschlussreich sein. Im Gegensatz zum Hotel ist dort nämlich der Alltag in Form von Haushaltsverpflichtungen, Kochen & Co. gegeben. Auch wenn es einige Male funktioniert hat, ist das gemeinsame Wohnen und Leben dennoch eine Herausforderung für viele Paare. Behaltet euch am Anfang noch die eigene Wohnung als Rückzugsort. Wenn Ihr euch das gemeinsame Zuhause im Moment nicht vorstellen könnt: Kein Problem. Es ist noch nicht die richtige Zeit. Das bedeutet nicht das Aus einer Beziehung! Geht es ruhig an.
Wer zu wem?
Das muss jedes Paar ganz individuell klären:
Wie schaut Eure Situation aus?
Lebt ihr in der gleichen Stadt?
Sind Kinder im Spiel, die in der gleichen Wohnung bzw. in der Nähe beim Ex wohnen?
Wie weit ist der Weg zur Arbeitsstelle?
Was sind eure Prioritäten, im Bezug auf den Wohnort?
Denkt Ihr schon an Familiengründung?
Eine neue, geräumige Wohnung als neutraler Ort lässt sich in den meisten Fällen nicht sofort finden. Sie soll euch beiden gefallen und keine Übergangslösung sein. Ansonsten überlegt euch, ob ihr euer Territorium aufgeben könnt und es genügend Platz gibt. Platz ist sehr wichtig. Nicht nur für die ganzen Klamotten und Schuhe, sondern auch für persönliche Erinnerungsstücke, darunter auch Möbel. Manchmal hilft es schon einige Möbel umzustellen für den optischen Neuanfang. Erschafft euch ein gemeinsames Zuhause. Manchmal hilft dabei schon eine neue Wandfarbe oder ein gemeinsam gestaltetes Schlafzimmer. Im Sichtbaren muss was Neues her!
Wichtig ist: keiner soll sich als „Gast“ in der nun gemeinsamen Wohnung fühlen!
Wenn der eine nur mit einem Koffer einzieht, kann das problematisch für ihn sein. Hat vorher schon der Ex-Partner in der Wohnung gelebt und im selben Bett geschlafen? Dieser Gedanke kann einen bitteren Nachgeschmack für manche haben. Auch wenn ihr ein verliebtes Paar seid denkt über die rechtlichen Dinge nach. Wer unterschreibt den Mietvertrag? Im Krisenfall kann dies heftig enden, wenn der eine den anderen vor die Tür setzt… Wie teilt Ihr euch die Kosten auf? Besprecht das lieber vorher ganz genau. Diese Dinge sind wichtig und können später für viele Tränen sorgen. Für das Motto: „Passt schon. Das machen wir schon irgendwie…“ ist später keine Zeit, wenn der Einzug geschafft ist. Dann gibt es erst einmal kein Zurück mehr.
Geschmäcker sind bekanntlich verschieden…
Die Einrichtung der Wohnung kann zu einem Machtkampf werden, wer hat das Sagen? Im besten Fall einigt euch mit einer Win-Win-Situation. Welche Möbel möchtest Du auf keinen Fall hergeben? Es hilft dem Partner zu erklären, warum der geblümte Sessel mit muss,… oft hängen an solchen Gegenständen sehr viele Erinnerungen. Findet Kompromisse und wenn es nicht anders geht, lasst das Los entscheiden, welche Möbel bleiben dürfen.
Haushalt, Ordnung und Co.
Den ersten Einblick in die Lebensweise und den Charakter einer Person kann man sich holen, wenn man die Single-Wohnung genau anschaut. Sind da sehr viele verstaubte, ungelesene Bücher, eine ganzer Kuscheltierzoo oder gleicht die Wohnung einem Trümmerfeld? Auch in Zeiten von Emanzipation und Gleichberechtigung sind manche Männer es gewohnt, dass die Frau sich um den Haushalt kümmert. Oder es ist so, dass der Mann auf seine Art sauber macht und der Frau ein Zuhause mit Wohlfühlatmosphäre am Herzen liegt und sie die Dinge lieber selbst macht, nach ihrem System. Auf Dauer kann dies aber zu Frust führen. Einigt euch! Lieber ein Putzplan oder doch klar getrennte Aufgaben? Einer bügelt, der andere kocht lieber. Versucht euch aber nicht reinzureden. Jeder hat seinen Stil zu kochen oder sauber zu machen. Da gibt es kein Gesetz. Hauptsache es wird sauber, hauptsache es schmeckt. Ständige Kritik vergiftet nur die Beziehung. Macht nur einer den Haushalt, dann steuert er etwas weniger zur Miete bei. Klärt die Frage: Was ist eure Auffassung von Ordnung und Sauberkeit? Was ist ein No-Go? (keine Haare in der Dusche, Klobrille immer unten, keine Socken-Museums-Ausstellung,…) So setzt Du Grenzen!
Marotten und Ticks
Am Anfang können die Macken ganz liebenswert sein. Aber kannst Du dir vorstellen, diese auch auf Dauer mitzuerleben? Das lässt sich nur durch das Probewohnen herausfinden. Dann werden plötzlich einige Dinge gehörig nerven. Das ist normal. Die Frage ist, findet man Kompromisse? Schläft das Haustier immer mit im Bett? Muss das Besteck akribisch genau in der Besteckschublade liegen? Raucht nur einer von euch beiden? Schläft der eine gerne bei offenem Fenster? Gibt es die eine bestimmte Lieblingsserie, die unmöglich verpasst werden kann? Wichtig ist: Redet offen darüber ohne den anderen anzugreifen. Zu Beginn fällt es leichter Lösungen zu finden, als nach monatelangem Frust.
Freiräume
Hat jeder seinen Bereich in der Wohnung oder sogar ein eigenes Zimmer? Ihr seid und bleibt auch zwei unterschiedliche Individuen. Keiner soll sich eingeengt oder unter Druck fühlen, ständig dem Partner um sich zu haben. Unternehmt auch mal was alleine mit euren Freunden oder einer ist mal allein zu Hause. Wie wäre es mal wieder mit einem Wochenende bei den Eltern? Oder einem Mädelsurlaub? Wie schön ist dann das Wiedersehen mit dem Schatz, wenn die Sehnsucht wieder so stark ist wie damals,…
Liebesleben
Wenn Ihr dann zusammenwohnt und euch jeden Tag seht, wird sich euer Liebesleben verändern. Alles wird selbstverständlich, man legt sich nicht mehr so ins Zeug für den Partner. Es muss keine Flaute herrschen, aber es wird bestimmt anders sein. Wichtig ist, dass ihr mindestens einmal die Woche ausgeht, euch rausputzt und eine schöne Zeit wie früher zusammen verbringt. Am Anfang habt ihr doch auch aufregende Dates gehabt! Die Liebe muss frisch gehalten werden!
Was fällt euch zu dem Thema ein? Wie habt ihr das Zusammenleben erlebt? Hinterlasse mir einen Kommentar unten! Ich bin gespannt darauf.