Auf einer Skala von 1 bis 10 – wie würdest du deinen eigenen Körper bewerten? Stellt man diese Frage erwachsenen Frauen, sind die Ergebnisse erschütternd: Kaum jemand scheint sich selbst mehr als eine 7, viele sogar bloß eine 6, 5 oder noch weniger zu geben – und die Gründe sind vielfältig: zu dick, zu dünn, zu alt, zu jung, die Brüste sind zu groß oder zu klein, die Hüften zu schmal oder zu ausladend; manchmal ist der Po zu flach, dann wieder viel zu groß; am Kopf sind die Haare zu dünn, dafür wachsen sie überall sonst viel zu dicht. Wie man es dreht und wendet, rundherum stimmt etwas nicht. Dabei sind alle anderen so wunderschön, nicht wahr? Hach, wenn du wüsstest, wie die sich erst selbst sehen… Höchste Zeit für einen Gegentrend! Darf ich vorstellen: Body Positivity.
A tale as old as time
Die Scham vor dem eigenen Körper ist bei Weitem nichts Neues – solange es Menschen gibt, so lange gibt es die Furcht davor, nicht schön oder attraktiv genug zu sein. Die frühesten Aufzeichnungen zur Verwendung von Make-up reichen bis 6000 vor Christus, ins alte Ägypten, zurück, und wer sich mit den Heldensagen der griechischen oder nordischen Mythologie befasst, wird feststellen, dass schon dort davon gesprochen wird, dass selbst Götter eifersüchtig auf die Schönheit anderer waren oder man sich aus Scham über die eigene Hässlichkeit versteckte.
Im Mittelalter kam dann sogar der Glaube auf, dass das Äußere eines Menschen dessen Charakter definiere: Nur wer physisch schön und makellos war, sollte auch innerlich gut und anständig gewesen sein. Natürlich alles Unsinn. Und dennoch wissen wir alle, dass Menschen, die besonders gut aussehen, positiver angenommen werden als jene, die einfach normal sind; leichter Partner und Freunde finden; und Studien belegen sogar, dass optisch attraktive Menschen es auch im Job leichter haben, unabhängig von ihren Fähigkeiten.
Kein Wunder also, dass der Wunsch, äußerlich schön zu sein, so stark in uns verankert ist. Doch was macht einen Menschen überhaupt „schön“? Und wurde „Schönheit“ schon immer gleich definiert?
Schönheit ist Kultursache
Die Antwort gleich vorweg: Nein, Schönheit wird nicht seit jeher gleich definiert. Sie wird nicht mal von Land zu Land gleich definiert. Geht man nur wenige Jahre zurück – etwa in die 1990er –, stellt man fest, dass sich Schönheitsideale ständig verändern. Natürlich waren damals andere Frisuren, andere Klamotten, anderes Make-up in, doch dort hört es noch lange nicht auf. Während man in den 90ern als Frau so dünn wie möglich sein sollte, schmale Hüften inklusive, geht der Trend aktuell in Richtung üppige Popos und einladende Hüften. Gleichzeitig muss schön in einer Region der Welt nicht gleich schön in einer anderen Region der Welt bedeuten. In Burma gibt es beispielsweise die Tradition, die Hälse von Frauen mit Ringen zu strecken, um sie attraktiver zu machen; in einigen afrikanischen Kulturen gilt: umso kurviger umso sexier; und während die Maori in Neuseeland ihre Körper stolz mit Gesichts- und anderen Tattoos schmücken, sind die Hautbilder in Japan immer noch ein großes Tabu, egal an welcher Körperstelle.
Was wir hier meist als „Schönheit“ definieren, ist in Wahrheit die westliche Vorstellung von Schönheit, die zu einem großen Teil auch durch Film, Fernsehen und – klarerweise – Social Media geprägt wird. Macht man heutzutage Instagram und Co. auf, lachen einem dort hunderte, wenn nicht tausende Frauen mit blendend weißen Zähnen, perfekt gestylten, langen Haaren, dank tonnenweise Make-up makelloser Haut und schlanken Körpern, die dennoch irgendwie große Brüste und füllige Popos haben, entgegen. Zumindest auf den ersten Blick, denn in Wahrheit stecken natürlich auch hinter diesen Fotos keine perfekten Körper, sondern viele Stunden Posieren, Foto-Editieren und mehr. Und dasselbe gilt für jedes Cover-Foto auf einem Magazin und selbst für die Schauspieler in Filmen oder Serien, wo nicht nur Maske und Beleuchtung für scheinbar fehlerfreies Aussehen sorgen, sondern immer häufiger auch Special-Effects, die etwa Hautunreinheiten verschwinden lassen oder einzelne Körperteile mal fix umformen. Man kann wirklich nichts mehr trauen, das man nicht direkt und live vor sich sieht.
Natürlich wissen wir das auf logischer Ebene auch, doch der Schaden ist dennoch angerichtet: Unser Schönheitsstandard wurde für uns definiert, massig Beispiele für genau diese Ideale strahlen uns von diversen Bildschirmen entgegen und geben uns Hoffnung, dass es vielleicht doch möglich ist, tatsächlich so auszusehen – und die gehässigen Kommentare, selbst dann, wenn es die schönsten Stars Hollywoods mal verabsäumen, auf Paparazzi-Fotos perfekt auszusehen, lehren uns, wie fatal es ist, ihnen nicht jederzeit und überall gerecht zu werden.
Kombiniert man das noch mit der Tatsache, dass uns bereits im Kindesalter durch jede Menge Filme, Serien und Co. beigebracht wurde, dass die Bösen immer dick, alt und mit körperlichen Merkmalen wie abstehenden Ohren, großen Nasen oder schiefen Zähnen ausgestattet sind, dass man sich über Leute, die rundlicher oder kleiner als der Durchschnitt sind, lustig machen darf, oder dass das Mauerblümchen, das sich zu Beginn der Story noch nicht mit kiloweise Make-up, dafür mit Brille und Zahnspange zeigt, erst „transformiert“ werden muss, bevor es die Liebe ihres Lebens verdient, ist es wirklich kein Wunder, dass wirklich jeder mit seinem Körper auf die eine oder andere Art unzufrieden zu sein scheint.
Genug ist genug
Glücklicherweise haben wir gerade gelernt, dass Schönheit Kultursache ist – und weißt du, was das Schöne an Kultur ist? Sie wird von uns selbst definiert. Kultur ist die Summe jener Menschen, die sie leben – was braucht es also, um Kultur zu verändern? Eine kritische Masse. Und genau darauf hofft der wohl beste Schönheitstrend seit Beginn der Menschheit: die Body Positivity.
Body Positivity ist eine Bewegung, die in den USA entstand, mittlerweile aber ihren Weg rund um den Globus geschafft hat. Sie verfolg das Bestreben, eine Kulturwende zu erzielen, in der jeder Körper, unabhängig von seinem Aussehen, als schön, akzeptiert und begehrenswert gefeiert wird. Dabei geht es nicht nur darum, diskriminierende Schönheitsideale zu verurteilen und zu vermeiden, sondern auch soziale Ungerechtigkeiten in Bezug auf unterschiedliche Körperformen zu beseitigen. Das höhere Ziel dahinter ist es, das Selbstwertgefühl aller Menschen zu steigern, indem man es jedem ermöglicht, sich in seinem eigenen Körper wohlzufühlen. Die Methodik ist jene, Bodyshaming – also die Verurteilung bestimmter Körperprägungen – aus Medien zu verbannen, Körper so zu zeigen, wie sie tatsächlich sind, um die Akzeptanz aller Körperformen zur normalisieren, und für völlige Barrierefreiheit zu sorgen, also beispielsweise sicherzustellen, dass auch dicke Menschen in öffentlichen Verkehrsmitteln komfortabel Platz haben und passende Klamotten finden, oder dass kleine Menschen im Supermarkt alleine an alle Produkte gelangen können.
Obwohl die Bewegung von einer tatsächlichen kritischen Masse – also von jenem Punkt, an dem sie zum Selbstläufer wird und ihre Ziele nach und nach zur gesellschaftlichen Norm werden – noch weit entfernt ist, zeichnet sie bereits erste Erfolge ab: Immer mehr Modeunternehmen setzen beispielsweise auf spezielle Kollektionen für Übergewichtige, die jüngsten Jahre haben einen nie gesehenen Influx von Hauptdarstellern abseits der üblichen Schönheitsstandards erlebt, und Werbekampagnen setzen immer öfter auf die authentische Darstellung von Körpern, anstatt all ihre Models wie makellose Fabelwesen aussehen zu lassen.
Der wichtigste Faktor in dieser Bewegung sind aber weder Modeunternehmen noch Filmemacher noch Werbefachleute, sondern ein jeder selbst. Body Positivity zu leben, ist nicht einfach – vor allem dann nicht, wenn wir ein Leben lang bewusst sowie unbewusst dahingehend gehirngewaschen wurden, zu glauben, dass wir nur dann ein Recht auf Akzeptanz, Liebe und Erfolg haben, wenn wir auch ein ganz bestimmtes Aussehen besitzen. Aber genau deshalb müssen wir alle jeden Tag daran arbeiten, uns selbst mehr zu akzeptieren. So werden wir nicht nur automatisch Teil der Body Positivity Bewegung, sondern lernen auch Schritt für Schritt, mit unserem eigenen Körper glücklicher zu sein und uns unbeschwerter, freier und selbstsicherer durch unser eigenes Leben zu bewegen.
10 Tipps, die dir dabei helfen werden, Body Positivity selbst zu leben
Um dir dabei zu helfen, die ersten Schritte in Richtung Body Positivity zu machen und deinen eigenen Körper lieben zu lernen, habe ich hier zehn Tipps für dich, die du in dein tägliches Leben einbauen kannst. Einige davon sind sehr leicht umzusetzen, andere werden ein wenig Übung benötigen – sie alle werden aber garantiert dazu beitragen, dein Selbstbild zum Positiven zu verändern. Los geht’s!
1. Liebe deine Individualität und vergleiche dich nicht mit anderen Frauen
Jeder Mensch ist einzigartig. Jeder hat einen anderen Körperbau, andere Gene, andere physische Realitäten. Alleine aus diesem Grund sollte man sich schon nicht mit anderen Frauen vergleichen. Doch noch viel wichtiger: Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Denke nur mal an dich selbst: Was gefällt dir an einem Mann? Und dann denke an deine besten Freundinnen: Habt ihr genau denselben Geschmack? Oder habt ihr eindeutig andere Typen? Gibt es vielleicht sogar Dinge, die dir an Männern besonders gut gefallen, die deine Freundinnen überhaupt nicht ansprechen – oder umgekehrt? Männern geht es da nicht anders. Manche finden nichts schöner als schlanke, lange Beine, klar – wieder andere finden aber üppige Schenkel und Popos, die sie kuscheln können, viel attraktiver. Einige stehen auf makellose Haut und viel Make-up, wieder andere finden gerade Natürlichkeit unwiderstehlich. „Jeder Topf findet seinen Deckel“ sagen wir in Österreich – und dasselbe gilt auch für Schönheit: Egal, was du zu bieten hast, sei dir sicher, es gibt jemanden da draußen, der sich genau das wünscht.
2. Auf die inneren Werte kommt es an
Ach Mann, die alte Leier – echt jetzt? Auf die inneren Werte kommt es an? Ja, doch! Hör doch mal zu! Denn was ich damit meine ist nicht bloß, dass dein Charakter eigentlich viel wichtiger ist als dein Aussehen – auch, wenn das stimmt –, deine Persönlichkeit kann auch tatsächlich dafür sorgen, dass sich dein Aussehen verändert. Keine Sorge, ich komme jetzt auch nicht mit esoterischen Konzepten oder Magie à la Dorian Gray, sondern simpler Psychologie: Je mehr wir einen Menschen mögen, desto hübscher finden wir ihn.
Hast du schon einmal mit jemandem gesprochen, der für dich zunächst ganz normal – weder besonders hübsch noch besonders unhübsch – aussah, und dann bringt er dich den ganzen Abend lang mit seinem Humor zum Lachen und urplötzlich fällt dir auf, wie schön die Farbe seiner Augen ist? Oder wie süß die Grübchen in seinen Wangen aussehen? Oder wie gut er riecht? Genau das meine ich. Der erste Eindruck ist eben nur das – ein erster Eindruck – und selbst wenn dieser oft dafür sorgt, ob wir uns auf jemandes Persönlichkeit näher einlassen möchten oder nicht, was im Endeffekt wirklich darüber entscheidet, ob wir jemanden schön finden oder nicht, ist eine Kombination aus Aussehen und Persönlichkeit.
Deshalb auch gleich ein Dating-Tipp von mir an dieser Stelle: Selbst, wenn dir ein Mann äußerlich nicht so gut gefällt, wenn du ihn sonst richtig toll findest, gib ihm eine Chance – deine Sicht auf ihn könnte sich noch ändern, wörtlich. Und ebenso könnte es ihm mit dir gehen, also lass dich von optischen Beschreibungen seiner Traumfrau nicht zu schnell abschrecken!
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3. Vergib Menschen, die dich verletzt haben
Wurdest du in der Vergangenheit für dein Aussehen gemoppt? Gerade Kinder und Jugendliche sind oft noch sehr oberflächlich und grausam, wenn es darum geht, das Aussehen anderer zu bewerten, aber auch Erwachsene reißen ihren Mund oft viel weiter auf, als ihnen zusteht. Das Schlimme daran ist, dass selbst, wenn diejenigen das, was sie gesagt haben, vielleicht gar nicht wirklich gemeint haben – wir wissen alle, dass Teenager oft genau diejenigen hänseln, die sie insgeheim toll finden; oder dass sich Eifersucht oft in Beleidigungen ausdrückt –, verletzende Worte bleiben uns gerne über Jahre oder sogar Jahrzehnte im Gedächtnis und setzen sich als unbewusste Unsicherheiten fest. Noch schlimmer wird es, wenn die Beleidigungen von den Eltern kamen – doch auch dies kommt vor.
Um die dadurch entstandenen Traumata zu lösen, musst du den Menschen, die dich verletzt haben, zunächst vergeben. Sag dir bewusst vor, dass diese Leute in Wahrheit kein Problem mit dir, sondern mit ihrer eigenen Sicherheit hatten – selbstsichere Menschen beleidigen andere schließlich nicht, sondern arbeiten stattdessen an sich selbst. Falls du die Möglichkeit hast und die Beleidigungen schon länger her sind – beispielsweise wenn sie in der Schule passiert sind, während du schon lange erwachsen bist – kannst du vielleicht sogar ein Gespräch mit den entsprechenden Personen suchen, etwa über Social Media oder bei einem Klassentreffen. Wir alle wachsen und lernen, und mitunter sind diese Menschen sogar dazu bereit, sich zu entschuldigen.
4. Vergiss niemals: Niemand ist perfekt
Cindy Crawford hat ihr berühmtes Muttermal, Tom Cruise hat Frontzähne, die nicht mittig sind, Mark Wahlberg hat eine extra Brustwarze und Oprah Winfrey ist übergewichtig. Dennoch stehen sie alle im Rampenlicht und werden als sexy, attraktiv und erfolgreich gefeiert. Cindy Crawford wurde durch ihr Muttermal sogar erst so richtig berühmt. Makel machen dich nicht hässlich, sie machen dich interessant und einzigartig. Würden wir alle vollkommen gleich ausschauen, würde pure Langeweile einkehren. Also feiere deine physischen Eigenheiten und sei stolz auf sie!
5. Sei dankbar für deinen Körper
Wir sagen gerne Dinge wie „Ich hasse meinen Körper“ oder „Ich wünsche, mein Körper wäre anders“, aber wie oft denkst du darüber nach, was du an deinem Körper liebst und wofür du ihm dankbar bist? Kommst du vielleicht aus einer Familie, in der fast alle schon in jungen Jahren starke Sehhilfen benötigt haben, während du mit Mitte 30 immer noch wie ein Adler siehst? Hat dein Körper dir ein gesundes, wundervolles Kind geschenkt? Bist du so gut wie nie krank? Wir kritisieren unseren Körper liebend gerne für sein Aussehen, vergessen dabei aber, dass ein guter Körper nicht nur schön ist – er funktioniert auch einwandfrei, schmerzt nicht und sorgt dafür, dass wir all die Dinge, die wir tun möchten, auch wirklich tun können. Kranke Menschen oder Menschen mit physischen Handicaps würden ihr Aussehen unter Garantie dafür aufopfern, wieder vollkommen gesund und mobil zu sein.
Fällt es dir also schwer, unter all den Makeln das Positive zu sein, setz dich hin und schreibe dir bewusst eine Liste mit all jenen Dingen, die an deinem Körper richtig wunderbar sind und für die du dankbar bist – von Körperpartien, die du trotz allem schön findest, etwa deine Augen, dein Lächeln oder deine Haare, über alle Dinge, die dich physisch stark und robust machen, bis hin zu der Tatsache, dass du durch deinen Körper eine Familie haben oder problemlos auf Abenteuer gehen kannst.
6. Erkenne negative Körperdarstellungen in den Medien
Menschen haben einen riesigen Vorteil, der uns leider oft auch zum Nachteil wird: Wir können unterbewusst lernen. Das ist gut, wenn wir beispielsweise als Kinder von unseren Eltern mühelos mitbekommen, wie man sich richtig verhält, wie man spricht oder diverse Dinge tut, oder wenn wir automatisch besser im Rechtschreiben werden, wenn wir viel lesen – es sorgt allerdings auch dafür, dass wir unterbewusst Botschaften verinnerlichen, die wir gar nicht verinnerlichen sollten. Bis heute werden beispielsweise Bösewichte oder lächerliche Nebenfiguren in Filmen gerne dick oder nicht der gängigen Schönheitsnormen entsprechend dargestellt, während die Guten immer strahlend schön, schlank und unverhältnismäßig oft zudem männlich und weiß sind. Dadurch werden wir unterbewusst darauf trainiert, auch nur schöne, schlanke Menschen als würdige Helden und Heldinnen anzusehen. Unsere Aufgabe ist es, solche Fehldarstellungen ausfindig und uns bewusst zu machen, sodass wir unsere Programmierung aktiv ändern können – bzw. sie auch öffentlich anzusprechen, sodass die Verantwortlichen durch immer größeren Druck ins Umdenken kommen. Glücklicherweise hat der Trend bereits erste Erfolge erwirkt, es herrscht jedoch immer noch sehr viel Verbesserungspotenzial.
7. Trenne deine Angst von der Realität
Schämst du dich davor, ins Schwimmbad oder zur Massage zu gehen, weil du nicht möchtest, dass dich jemand ohne Klamotten sieht? Oder vermeidest du das Fitnessstudio, weil du die Blicke der anderen Trainierenden fürchtest? Allzu oft halten uns solche Ängste davon ab, Spaß zu haben oder das zu tun, was wir möchten – aber stelle dir mal folgende Frage: Wie oft gehst du raus und nimmst bewusst die Makel anderer Menschen wahr – und tust dann obendrein noch etwas, das dazu führen könnte, dass diese Personen sich verurteilt fühlen? Die meisten von uns sind so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie gar keine Zeit dafür haben, andere genau genug anzusehen, um sie überhaupt zu verurteilen. Und wenn sie das doch tun? Lass sie – egal, wie du aussiehst, du wirst niemals allen gefallen. Noch besser: Führ dir vor Augen, was du im Gegenzug an ihnen unschön findest, von ihrem Aussehen bis hin zu ihrem Charakter. Wie vorhin schon gesagt: Niemand ist perfekt – und niemand hat das Recht, das von anderen zu verlangen.
8. Verwöhne deinen Körper und quäle ihn nicht unnötig
Wie oft tust du deinem Körper wirklich Gutes? Nimmst beispielsweise ein schönes Bad und cremst dich danach entspannend ein? Isst du gesundes Essen, um ihm alles zu geben, was er braucht? Machst du genügend Bewegung? Und trägst du immer Klamotten, die bequem sind, oder greifst du stattdessen zu welchen, die unbequem sind, weil du dich dafür schämst, Größe XXL zu kaufen? Versuche mal bewusst, liebevoll mit dir umzugehen – keine Vorwürfe, keine (noch so kleinen) Misshandlungen, sondern ein komplettes Eingehen auf deine Bedürfnisse. Wenn du deinen Körper bewusst verwöhnst und ihn liebevoll behandelst, lernst du nicht nur, ihn mit neuen Augen zu sehen, du wirst dich auch weit glücklicher und selbstbewusster fühlen.
9. Umgib dich mit positiven Menschen
Wie sprechen die Personen in deinem Umfeld eigentlich über Menschen, die nicht den üblichen Schönheitsstandards entsprechen? Hast du Freunde, die dich immer wieder für bestimmte körperliche Dinge hänseln und das Ganze als „bloß Spaß“ darstellen? Finden sie es doof, wenn die Hauptdarstellerin klein ist und bloß durchschnittlich aussieht? Sprechen sie über andere Menschen, als wären diese bloß sexy Fleisch ohne Gefühle? All diese Dinge sind riesige rote Flaggen und tragen nicht nur nichts zu Body Positivity bei, sondern arbeiten sogar aktiv gegen sie. Umgib dich stattdessen mit solchen Menschen, die Respekt und Mitgefühl großschreiben und sich für Diversität, allgemeine Akzeptanz und Barrierefreiheit einsetzen.
10. Verfalle nicht der Social Media Lüge
Einer der wichtigsten Punkte zum Schluss: Fall nicht auf Social Media rein. Instagram und Co. sind nicht echt, sondern digitale Bühnen mit jeder Menge zugehörigen Bühnentricks, aber selbst, wenn wir das alles wissen, kann uns alleine der Anblick all dieser schein-perfekten Körper und Leben vorgaukeln, dass wir selbst im Gegensatz nicht genug sind. Stellst du das bei dir fest, entfolge Kanälen, die solche Fake-Perfektion promoten, folge solchen Kanälen, die sich darauf spezialisieren, Körper so zu zeigen, wie sie wirklich sind, und die Wahrheit hinter bearbeiteten Fotos und Videos offensichtlich zu machen, oder limitiere deinen Social-Media-Konsum als Ganzes.
Und, welche dieser Tipps für mehr Body Positivity wirst du als Erstes umsetzen? Und wo liegen deine größten persönlichen Probleme darin, dich und deinen Körper zu lieben? Lass mich gerne mehr dazu in den Kommentaren wissen!
Möchtest du zudem noch mehr Tipps zum Thema Selbstliebe allgemein – von Kopf bis Fuß, innen und außen –, dann empfehle ich dir, dir auch diesen Artikel hier anzusehen: Selbstliebe stärken in 7 Schritten – so geht’s!
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FAQs – Häufig gestellte Fragen zum Thema Body Positivity
Body Positivity ist eine Bewegung, die darauf abzielt, eine Kulturwende zu erzielen, in der jeder Körper, unabhängig von seinem Aussehen, als schön, akzeptiert und begehrenswert gefeiert wird.
Die Body Positivity Bewegung nahm ihren Ursprung in den USA und ging aus der Fat Acceptance Movement hervor. Mittlerweile geht es dabei nicht mehr bloß um die Akzeptanz von übergewichtigen Personen, sondern aller körperlichen Begebenheiten.
Body Neutrality ist eine Schwesternbewegung der Body Positivity Movement, die versucht, die Schwächen dieser (nach wie vor Fokus auf Aussehen, ab und an toxische Body Positivity) hinter sich zu lassen, während sie ihre Vorteile (Akzeptanz von Diversität, Normänderung, etc.) beibehält.
Lerne deinen eigenen Körper lieben und schätzen, trainiere deine Sensibilität für Body Shaming und Körperdiskriminierung, zeige Probleme öffentlich auf und distanziere dich von Personen und Institutionen, die den Grundsätzen von Body Positivity klar widersprechen.