Was tun wenn der Partner depressiv ist?

Partner depressiv

Wie sollst du nur damit umgehen, wenn dein einst so lebensfroher und liebender Partner eine schwere Depression durchlebt? Wie lange kann die Beziehung gut gehen und was kannst du tun, dass eine Depression die Beziehung nicht zerstört, sondern stärkt?

Immer häufiger kommt es vor, dass jemand an einer Depression erkrankt. Das ist sowohl natürlich für den Betroffenen eine harte Zeit, als auch für denjenigen, der tagtäglich mit ihm zusammen lebt, ihn liebt und vorallem auch anders kennt. Ein Schatten zieht über eure Beziehung hinweg und der Weg ins Licht kann sehr steinig sein.

Was sind die Anzeichen?

Es passiert nicht, dass dein Partner, ein lebensbejahendes Energiebündel, von heute auf morgen zu dir kommt und sagt: „Schatz, ich habe Depressionen.“

Eine Depression ist eine Krankheit, die jeden treffen kann, aber wie jede andere Krankheit auch, sich durch gewisse Anzeichen ankündigt. Je früher du diese erkennst, desto besser.

Anzeichen können zum Beispiel sein: Dein Partner zieht sich zurück und bevorzugt die Einsamkeit, seine Motivation sinkt bis sie schließlich bei Null landet und er findet an nichts mehr Freude, es fällt ihm jeden Morgen schwer aufzustehen, weil er keine Lust auf den Tag hat, er wird von tagtäglichen Ängsten oder Schuldgefühlen geplagt und zu guter letzt wird der Optimist zum Pessimist. Alles, was vorher noch so schön und freudebringend war, ist nun schlecht. Seine ganze Weltanschauung beschränkt sich auf das Negative, die schönen Seiten des Lebens lässt er aus. Hast du Probleme dich sexuell zu öffnen, weil du dich schämst? Dann klicke hier!

Die Tage ziehen vorbei, ohne ein liebendes Wort oder eine Zärtlichkeit, stattdessen sind Müdigkeit und Appetitlosigkeit hinzugekommen. Es fehlt ein Sinn. In allem.

Was tun? Wie bei jeder anderen Krankheit auch, ist der Gang zum Arzt ein wichtiges Tun!

Oftmals stellt sich wie gesagt nicht sofort heraus, dass dein Partner unter einer Depression leidet. Weder du noch er wissen das. Vielleicht tut ihr die ersten paar Tage der Antriebslosigkeit als eine kleine unbedeutende Phase oder Moment der Midlifecrisis ab. Doch wenn der Zustand dauerhaft zu bleiben scheint, solltet ihr zum Arzt gehen.

Was kannst du selber nun tun oder solltest lieber nicht tun?

Fangen wir an mit den Dingen, die du als Partnerin eines depressiven Menschen am besten nicht tun solltest:

1. Gutgemeinte Ratschläge

Floskeln, die ein jeder bringt, wenn es dem Anderen nicht gut geht, aber von die jeder weiß, sie sind eigentlich nicht wirklich hilfreich. Es ist nur ein gutes Gefühl zu wissen, man hat wenigstens versucht ihm zu helfen.

Was genau für Ratschläge oder Floskeln meine ich hier eigentlich? So etwas wie „Kopf hoch, so schlimm ist das doch gar nicht!“, „Das Leben ist doch ein Geschenk, welches du zu schätzen wissen solltest.“, „Denk einfach positiv, dann wird schon wieder alles gut.“

Natürlich steckt da auch viel Wahres drin, doch einem Menschen mit Depression hilft es leider wenig weiter.

2. Appelle

Noch einen Tacken schlimmer als die Ratschläge sind Appelle. Du versuchst deinen Mann aufzufordern wieder glücklich zu sein und quasi mit einem Schnips der Depression zu entfliehen. „Reiß dich mal zusammen!“, „Andere können doch auch ein glückliches Leben führen, und denen geht es wesentlich schlechter als dir!“.

Fakt ist, dass jemand der keine Ahnung hat wie sich eine Depression anfühlt, auch nicht in der Lage ist sich in denjenigen hineinzuversetzen. Eine Depression ist kein Schnupfen. Dein Mann hat keine einfache Männergrippe! Sich bei psychischen Erkrankungen einfach „zusammenzureißen“ wird leider nicht funktionieren.

3. Setze ihn nicht unter Druck!

Ich kann verstehen, dass auch deine Situation nicht leicht ist, denn immerhin bist du gerade mit einem anderen Menschen zusammen als du es vorher warst. Nun steht eine schwere Krankheit in der Mitte eurer Beziehung, die dir einen ganz anderen Typ Mann dahin stellt. Einen der dich plötzlich abweist, dich aus seinem Leben ausschließt und von seiner Liebe entzieht.

Dass irgendwann der Punkt kommt, an dem du auch total am Ende bist und nicht mehr weißt, was das Richtige für dich ist, ist klar, doch auch in solchen Momenten solltest du ihn nicht unter Druck setzen mit „Wenn du nicht bald was gegen deine Krankheit unternimmst, bin ich weg.“, „So kann es für mich nicht mehr lange weitergehen, gib dir Mühe oder ich gehe!“

Ihn mit diesen Drohungen einer Trennung zu bekehren, wird leider auch nicht funktionieren, weil er einfach nicht in der Lage ist sich von heute auf morgen zu ändern. Ihm Angst zu machen, wird euch vermutlich nur noch weiter auseinander treiben. Was ist, wenn er keine Gefühle zulassen kann? Die Antwort erfährst du hier!

4. Nimm ihm nicht all seine Entscheidungen!

Du denkst du weißt, was das Beste für ihn ist, also übernimmst du ab sofort alle Entscheidungen für ihn. Auch, wenn du das, wie alles, nur gut meinst und ihm helfen möchtest… er ist kein Kleinkind!

Ihm all seine Entscheidungen abzunehmen, weil er nicht mehr fähig ist, die richtigen Entscheidungen zu treffen, wird ihn nur noch hilfloser werden lassen!

5. Der Rollentausch

Wie du mir, so ich dir. Du glaubst dein Partner sei egoistsisch, weil er dir mit deiner Depression unglaublich weh tut, ohne es zu merken. Er erschwert dein Leben, aber entschuldigt sich dafür nicht bei dir.

Also denkst du: „Wenn ich dir mal zeige, was du mir den ganzen Tag lang antust, dann wirst du vielleicht damit aufhören und die Depression hat endlich ein Ende.”.

Don’t do that! Es bringt ebenfalls nichts!

Jetzt kommen wir aber endlich zu den Dingen, die du tun kannst:

1. Sei einfach für den Partner da und akzeptiere!

Du kannst deinen Geliebten unterstützen, indem du ihm zeigst, dass du an seiner Seite stehst und ihm nicht das Gefühl gibst, du könntest ihn aufgrund seiner Krankheit verlassen. Bestrafe ihn nicht, niemals, mit Liebesentzug! Auch, wenn er dir zur Zeit nicht die Liebe geben kann, die du brauchst, bzw. die du von ihm gewohnt bist.

2. Gib ihm Mut!

Ihm Mut geben ist wunderbar, aber eben nicht mit solch einfältigen und dahingesagten Floskeln.
Gib ihm nicht nur den Mut, dass er es schafft die Depression zu überwinden, sondern dass ihr es gemeinsam schafft. Sag ihm, dass du immer an seiner Seite stehst.

Motiviere ihn etwas gemeinsam zu unternehmen, um ihm die schönen Seiten des Lebens wieder vor Augen zu führen, so förderst du die positiven Erlebnisse!

3. Erinnere ihn!

Erinnere ihn an die schönen und lustigen Dinge und  Erlebnisse in seinem Leben. So banal das auch klingen mag, aber versuche ihn vielleicht eher unauffällig an die schönen Zeiten zu erinnern und nicht so, dass er von Anfang an merkt, dass es nur ein Versuch ist ihn zu heilen.

4. Vertraue auf eine Heilung!

Auch du kannst für dich etwas tun. Nämlich, dass du dir, deinem Partner und dem Leben Vertrauen schenkst. Vertrauen, dass ihr diese Zeit gemeinsam übersteht. Vertrauen, dass es nur eine Phase ist, die auf jeden Fall vorübergeht. Vertrauen, dass die Liebe das stärkste Heilmittel auf Erden ist.

 

Eine Depression kann die Beziehung wirklich stärken! Also versuche alles dafür zu tun, dass sie das auch tut!

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Über Petra Fürst

Über Petra Fürst

Petra ist die Gründerin von Soulmate Coaching. Gleichzeitig ist sie NLP-Trainerin, Buchautorin, Diplomphysikerin und zweifache Mama.

Seit 2011 begleitet sie tausende von Frauen auf dem Weg in eine glückliche Beziehung mit ihrem Traummann — und zwar auf Live-Auftritten, in Seminaren, Workshops, intensiver 1-zu-1-Zusammenarbeit und natürlich über ihren YouTube-Kanal mit 80.000 Abonnenten und über 18 Millionen Video-Aufrufen.

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